Das Anwesen Hillgasse 8 wurde 1820 von der jüdischen Gemeinde Pfungstadts erworben und zur Synagoge umgebaut. Im benachbarten Wohngebäude wurde eine Mikwe eingebaut und diente gleichzeitig als Schul- und Lehrerhaus.
Die Pogromnacht am 9.11.1938 überstand die Synagoge aüßerlich unbeschadet, da man ein Übergreifen von Feuer auf die Nachbarhäuser befürchtete; die Inneneinrichtung und die Kultgegenstände wurden allerdings komplett zerstört. Nach dem Krieg wurde das Erdgeschoss als Fruchtspeicher genutzt und im Obergeschoss eine neue Decke eingezogen und Mietwohnungen eingerichtet. 1990 erwarb die Stadt Pfungstadt das Anwesen.
Die geplante Nutzung der Synagoge als Kulturhaus und die Unterbringung des Stadtarchivs im benachbarten Lehrerhaus vertrug sich sehr gut mit dem denkmalgeschützten Gebäudebestand. Ziel der Umnutzung war es, den ursprünglichen Raumeindruck wiederherzustellen, die restauratorischen Befunde zu konservieren und die "Verletzungen" der Geschichte bewußt zu zeigen. Neue Gestaltungselemente wurden behutsam eingefügt.
In Zusammenarbeit mit dem Architektur- und Ingenieurbüro faktor 3.
Nutzfläche: ca. 370 qm
Umbauter Raum: ca. 2030 cbm
Planungs- und Bauzeit: 1992 - 2001
Projektkosten: 870.00 €
Bauherr: Stadt Pfungstadt